Donnerstag, 15. Dezember 2011

Der deutsche Elvis

Andreas Zulauf, Moderatorin Franziska Reichenbacher, ich, und Angelika Springauf.

Im Januar 1999 wurde ich ins Hessenstudio (Hessischer Rundfunk in Frankfurt) eingeladen, als Elvis-Experte. Es ging um die Konzertreihe Elvis - Der Mythos lebt, der ich damals skeptisch gegenüberstand, weil Elvis Originalmusiker zwar live spielten, der King jedoch nur auf der Leinwand dabei sein konnte. (Später machte ich mir ein Bild davon und konnte mich der Faszination nicht erwehren, aber davon vielleicht ein anderes Mal). Der Auftritt im Fernsehen war eine spaßige Sache, insbesondere, weil ich dort die netten Menschen vom Elvis Fanclub Bad Nauheim und Friedberg kennenlernte. Die meisten dort hatten das Vergnügen, Elvis persönlich kennengelernt zu haben ... und während ich massig Elvisplatten hatte, hatten die vor allen Dingen Original-Autogramme in ihrer Sammlung.

Jedenfalls ist Bad Nauheim (und Friedberg auch) immer eine Reise wert - insbesondere zum Geburtstag von Elvis, oder zu seinem Todestag. Da werden immer Gedenkfeiern abgehalten, Ausstellungen organisiert und manchmal auch Wanderungen auf Elvis' Spuren unternommen. Da kommt man dann an Orten wie diesem vorbei:

Dies ist übrigens das Digipack einer seltenen CD, die es eigentlich nicht geben dürfte. Während die BMG sie besten Songfragmente zum sogenannten Bad Nauheim Medley zusammenfassten, veröffentlichte VIK (eine Anspielung an RCA Victor?) auf Greetings From Germany die kompletten Bad Nauheim Sessions - und von der Klangqualität ist das wahrlich kein Genuss. Es hört sich so an, als habe das Bandgerät direkt auf dem Klavier gestanden, denn das dröhnt durch sehr laut die Lieder. 

Der BMG gefiel es gar nicht, wie offen zu dieser Zeit Bootlegs vertrieben wurden und blies zum Großangriff. Sämtliche Elvisversände wurden besucht, und danach gab es keine Bootlegs mehr. Das war allerdings auch nicht nötig, weil Elvis' Plattenfirma endlich das Potential in den Fans gesehen hat, und sein eigenes Sammlerlabel gründete. Das war die Geburtsstunde der CD-Serie Follow That Dream (FTD). Dort gab es übrigens auch eine Veröffentlichung mit Privat-Aufnahmen von Elvis. In A Private Moment spielt übrigens doppeldeutig auf dem Rang eines amerikanischen Soldaten an, der als Private bezeichnet wird.


Na ja, man hat sie zwar, aber man hört sie eher selten.

Wer übrigens auf Elvis' Spuren wandeln will, sollte sich unbedingt folgendes Buch zulegen. Hier berichten Zeitzeugen von ihren Begegnungen mit dem berühmtesten G. I., der jemals in Deutschland stationiert war. Und was besonders erfreulich ist, damals war Elvis auch sehr zugänglich. Er hielt regelmäßige Autogrammstunden ab und zeigte sich auch sonst sehr fannah. Wer solche Geschichten gerne mag und hört, sollte mal an einem Elvisgedanktag in Bad Nauheim vorbei schauen und die Erzähler dieser Geschichten, und noch viel mehr interessante Menschen kennenzulernen. Elvis verbindet! 




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